Willkommen zu den

Mannesthemen

Was bewegt uns?

Was unterstützt uns?

Was vereint uns?

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Sie sind beschäftigt mitMannesthemen?psychischem Stress?Patchworkleben?Verlustreichen ?Beziehungskonflikten?Vaterschaft?Stimmungsschwankungen?sozialer Interaktion?Bindungsängsten?Sexualitätsthemen?Selbstwertkrisen?Verlustängsten?Sprachlosigkeit?Trennung/Scheidung?Überforderung?Welcome!

Diese Website soll eine Plattform für die Themen bieten, die uns Männer meiner Erfahrung nach bewegen. Lassen Sie sich zum Nachsinnen anregen. Vielleicht entdecken Sie sich selbst an der einen oder anderen Stelle wieder oder auch neu. 

Ich verstehe meine Worte nicht als abschließend, vollständig und unanfechtbar. Ich biete Sie Ihnen vielmehr an als Anregung zur Selbstreflexion, als Inspiration für Ihre eigenen Visionen und als Einladung zum inneren oder gemeinschaftlichen Diskurs. 

Schreiben Sie mir gern Ihre Ideen, Erfahrungen und Erkenntnisse zu Ihren Mannesthemen oder zu dieser Seite. Ich werde alle Impulse dankend aufnehmen, in mir bewegen und natürlich auch antworten.

Sollten Sie meine Unterstützung in Form von Psychotherapie, psychologischer Beratung oder Coaching wünschen, informieren Sie sich gern auf meiner Seite vonmannzumann.com oder schreiben mir über das Kontaktformular oder rufen direkt an, um ein kostenloses Kennenlerngespräch zu vereinbaren. Vor Ort in Potsdam oder online via Videositzung.

Ich freue mich auf ein Kennenlernen.
Ihr Kristian Ohde.

Hier ein kurzer Überblick, welche Themen ich in diesem Kontext begleite:

Und pop Kultur uns spiegelt ...

Nehmen wir einmal die Männer- Hymne schlechthin, das Lied "Männer" von Herbert Grönemeyer. Darin steckt schon viel Weisheit, jedenfalls einige Anregungen für eine Annäherung an sogenannte "typische Mannesthemen":

Zum Beispiel:

Männer nehmen in den Arm, Männer geben Geborgenheit”*

Wir fühlen uns kräftig und selbstwirksam, wenn wir unsere Liebsten mit einer inneren Haltung von "Ich schütze Dich / Ich halte Dich / Ich unterstütze Dich" in den Arm nehmen. Auch unter Männern stärkt eine gelegentliche herzliche Umarmung die gemeinschaftliche Bindung und wirkt befriedend und beruhigend.

Gleichsam klafft gelgentlich eine gewisse Lücke zwischen dem Bedürfnis und der Bereitschaft, Geborgenheit zu geben, und dem Bedürfnis und der Bereitschaft, Geborgenheit zu empfangen. In Partnerschaften ist diese ungleiche Verteilung häufig ein für unsere Partner irritierender Befund.

 

Männer haben Muskeln, Männer sind furchtbar stark”*

Wir nutzen gern die Gelegenheit, uns mit unserer Kraft und Statur zu identifizieren, obwohl wir wissen, dass Muskelkraft und -masse doch nur die Wirkung eines natürlichen biologischen Prozesses sind, an dem das Hormon Testosteron maßgeblich beteiligt ist. Auch Bartwuchs, Potenz und Libido sowie Antrieb und Ausdauer stehen und hängen mit dem individuellen Testosteronspiegel zusammen. Je nachdem. Die Möglichkeit, das Muskelwachstum zu steuern, wird weithin genutzt und führt zu einer Fülle von Problematiken: Konkurrenz, Suchtthemen, Schönheitswahn, Gesundheitsschäden.

Im späteren Lebenslauf ernüchtert uns die Erfahrung eines nachlassenden Hormonspiegels. Nachlassende Muskelkraft, vermehrte Gewichtszunahme, Verminderung von Libido und sexueller Aktivität, Verstimmungen, Leistungsabfall, Antriebsminderung, Wohlbefindlichkeitsstörungen, geringere Schlafqualität können allesamt Folgen eines - auch nur altersbedingt üblichen - sinkenden Testosteronspiegels sein. Weitere Faktoren für gestörte Stoffwechselprozesse können Stress, Nikotin, Alkohol, Übergewicht und sonstige Belastungen oder Befindlichkeitsstörungen sein.

Männer sind allzeit bereit, Männer bestechen durch ihr Geld und ihre Lässigkeit”*

Dieses “allzeit bereit” ist hier ein passendes Symbol für eine körperliche und seelische Grundspannung, die viele Männer verspüren und die einige auch als zehrend empfinden. Unter Dauerspannung gesellen sich oft Genervtheit, Reizbarkeit und Ungeduld hinzu. Hierzu scheint die im Liedtext angesprochene Lässigkeit einen Widerspruch zu bilden. Nicht zwingend. Auch hinter der lässigen Haltung wie auch der souveränen Maske steckt bisweilen eine hiermit überspielte Anspannung, sei es in der Färbung von Unsicherheit, Wachsamkeit, Ängstlichkeit, Zurückhaltung oder Vorsicht.

Dass wir schließlich zumindest durch Geld bestechen, erscheint einerseits wenig originell und ist andererseits anthropologisch betrachtet ein Armutszeugnis. Gleichwohl ist uns die manipulative Zurschaustellung unserer finanziellen Potenz sehr wohl bekannt, wenn auch bisweilen die subtilen Strategien unbewusst bleiben. Auch für die Hintergründe unseres Bedürfnisses nach Geltung, Beachtung oder Würdigung interessieren wir uns zu selten.

 

Männer können alles, Männer machen alles ganz genau”*

Wir Männer können uns für so ziemlich alles interessieren, was man lernen kann. Wenn wir einmal interessiert sind, beschäftigen wir uns damit, bis wir es mindestens hinreichend beherrschen. Für unsere Beziehungspartner wird es allerdings problematisch, nämlich frustrierend, wenn wir uns in unsere aktuelle Leidenschaft oder Pedanterie und ähnliches  hineinsteigern. Wenn wir dann in unserem "Tunnel" sind, sind wir auch meist schwer zu erreichen und kaum kontaktfähig. Dafür können wir uns auf unsere Detailverliebtheit in technischen, (fan)rituellen und logistischen Beschäftigungen verlassen. Davon profitiert dann manchmal auch wieder die Familie...

Zwischen den Zeilen lässt sich eine leicht mokierende Persiflage heraushören, eine Überzeichnung unserer Tendenz zur Übertreibung und Übersteigerung. Und wie sehr können wir uns selbst feiern, verherrlichen, aber auch verteufeln?! Mit allen Konsequenzen.

 

Aber auch:

Männer kriegen keine Kinder, Männer kriegen dünnes Haar”*

Kommen wir also zu den Mängeln und Makeln. Und gleich zu mindestens einem sehr wunden Punkt. Leider ist ein hoher Testosteronspiegel kein Garant für üppigen Haupthaarwuchs. Eine missliche Designpanne der Natur. Ob es schließlich als rein ästhetisches Problem, als Wertminderung auf dem Partnermarkt, als ein evolutionärer Fortschritt oder eine archaische Reminiszenz beurteilt oder eingewertet wird, hängt ab von den individuellen konditionierten Mustern, in denen Mann auf sich selbst schaut.

Ob der Mann bei der Fortpflanzung von der Natur nun benachteiligt oder privilegiert ist, bleibt wie so oft eine Frage der Perspektive. Ich persönlich hätte sehr gern einmal die hormonelle Reise einer Schwangerschaft angetreten. Eine Erfahrung, die mir und uns Männern verwehrt bleibt. Viele werden sicherlich den Segen des zwar bescheidenen aber doch reichlich berauschenden Beitrags zur gemeinsamen Nachfahrenschaft preisen.

Gleichwohl: In unserem Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Selbstwirksamkeit und Hinterlassenschaft bleiben wir immer abhängig vom Segen, von der Unterstützungs- und der Kooperationsbereitschaft der Mutter unseres Kindes. Dies stellt uns Väter immer wieder vor vielfältige, diverse Herausforderungen in unserer sozialen und psychischen Reifung.

 

Männer sind auch Menschen, Männer sind etwas sonderbar”*

Wir brauchen bisweilen Nachsicht und Geduld von anderen.

 

Männer weinen heimlich, Männer brauchen viel Zärtlichkeit”*

Unsere zarten, weichen, fragilen und empfindsamen Seiten oder Saiten werden gemeinhin mehr karikiert als einer ernsthaften Beschreibung zugeführt. Familiäre, gemeinschaftliche und gesellschaftliche Repression zur Verhinderung authentischen spontanen Ausdrucks über hunderte Jahre in unserer Kultur haben  kommunikative Strukturen geschaffen, die unseren empfindungsreichen Ausdruck teils behindern, teils als "Schwäche" stigmatisieren. Wir brauchen Ermutigung, Ertüchtigung, Anleitung und Ansprache, kurz Unterstützung, um uns tiefer wahrzunehmen, unser inneres Erleben prägnanter zu beschreiben und angemessener zum Ausdruck zu bringen.

Das Bild des heimlich Weinenden und des Zärtlichkeit Entbehrenden schließlich spiegelt auch unsere Mangel- und Einsamkeitserlebnisse. Wie jedes soziale Wesen brauchen wir Kontakt, Austausch, Unterstützung, Trost und Beistand.

 

Oh Männer sind einsame Streiter, Müssen durch jede Wand, müssen immer weiter”*

Der unermüdliche wandbrechende Streiter in uns motiviert immerhin unsere Hartnäckigkeit und Ausdauer sowie Fokussierung. Er birgt allerdings auch ein signifikantes Eskalationspotenzial im Beziehungsleben und vereitelt mitunter manch hehre Absicht. Wir befinden uns dann meist in einem Aufmerksamkeitstunnel und verbeißen uns in Nichtigkeiten, verlieren gern Maß und Dosis.  Sowie auch unsere Kontaktfähigkeit und unser Kontaktbedürfnis. Erschöpfungszustände mit charakteristischen Begleiterscheinungen sind eventuell die Folge, möglicherweise hinterlassen wir verbrannte Erde.

Und Rigidität und Streiteslust machen gelegentlich einsam. Abstand ist eine übliche  Immunantwort unseres Gegenübers auf unser starres Beharren und penetrantes Drängen. Eine friedliche und streitbare Gemeinschaft braucht eben einen flexiblen Umgang mit Maß und Dosis, Achtsamkeit und Resilienz von jedem.

 

Männer stehen ständig unter Strom [...] Männer lügen am Telefon”*

Wir haben ein vielschichtiges und ambivalentes Thema mit Spannungszuständen, mit zum Teil extremen Spannungszuständen, mit zum Teil chronischen Spannungszuständen. Manchmal nehmen wir unsere eigene Anspannung nicht mehr wahr, weil sie zum ständigen Begleiter geworden ist oder gar schon immer zu unserem Erleben gehörte. Die innere und äußere Anspannung kann schließlich einen Grad erreichen, der viel zu häufig durch Alkohol und andere zerstörerische Mittel auf ein erträgliches Maß reduziert werden soll. Die Kollateralschäden sind erheblich:  gesundheitlich, wirtschaftlich und sozial. Entspannungspraktiken, eine Neuordnung der täglichen Routinen  sowie die kritische Erforschung hinderlicher Glaubenssätze und Einstellungen können nachhaltigere Linderung bieten.

Und zu den Lügen am Telefon: Es braucht einige lehrreiche Beziehungserfahrungen und Reifeprüfungen, bis so mancher den Mut zur Ehrlichkeit gefunden hat.  Bei dem einen oder anderen dauert es auch mal länger. So wie ich aber die allermeisten Männer kennenlerne, ist Ehrlichkeit für alle grundsätzlich ein hoher verbindlicher Wert. Dennoch wird so manch keimender Mut durch die Angst sabotiert, dem Gegenüber eine schmerzende Wahrheit zuzumuten und eine unangenehme Reaktion hervorzurufen. Doch meist wird die nötige Beziehungsklärung dadurch nur verzögert.

 

Oh Männer sind so verletzlich, Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich”*

Für mich ist die Betonung unserer Verletzlichkeit die Kernaussage im ganzen Lied. Wer sich schon einmal privat oder beruflich mit (Lebens-) Veränderungsprozessen auseinander gesetzt hat, der kennt die ungemeine Chance, die mit dem Wahrnehmen, Akzeptieren und Zeigen der eigenen Verletzlichkeit einhergeht. Der Königsweg in der persönlichen Reifung. Und siehe da: Wenn die harte Schale einmal abgeschmolzen ist, flattert so mancher bunter Falter facettenreich durch die Welt.

Zur zweiten Aussage habe ich nichts hinzuzufügen. :)

 

Und schließlich:

Männer haben's schwer, nehmen's leicht, Außen hart und innen ganz weich”*

Die Inkronguenz zwischen innen und außen, also die Diskrepanz zwischen dem eigenen tatsächlichen inneren Erleben inklusive der aktuellen Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Wünsche und Impulse einerseits und dem tatsächlich Geäußerten ist ein sehr tragisches Phänomen. Wie viele PartnerInnen sehnen sich danach, dass Mann mehr aus seinem inneren Erleben mitteilte. Tragisch ist dieses Unterlassen aber vor allem, weil Mann dadurch sich selbst die Chance nimmt, Anteilnahme zu erhalten, Feedback, Anregungen und Austausch. Und auch Achtung.

 
"Werden als Kind schon auf Mann geeicht"* 

Diese Zeile mahnt uns als Väter. Wir können sie zum Anlass nehmen, zu reflektieren, wie wir als Kind auf dem Weg zum Mann unterstützt, angeleitet, inspiriert, geführt und begleitet worden sind. Vor allem aber welche Unterstützung wir entbehrt haben und welche Unterstützung wir selbst geben können und wollen. Die Idee, ein Kind überhaupt "eichen" zu können als Trugschluss zu entlarven, ist dabei ein wertvoller Schritt. Die natürliche Entwicklung des Wachsens und Reifens als zwar unterstützungsbedürftigen  aber selbstbestimmten Prozess zu verstehen, rege ich jedenfalls an. Und jedes Kind hat das Recht auf bedingunglose Unterstützung durch die Erwachsenen im Feld. 

 

Wann ist ein Mann ein Mann?”*

Ich glaube die Frage ist nicht wann, sondern wie.

 

*Herbert Grönemeyer, “Männer”; Album “Bochum”, 1984.

Wenn die Welt sich zu schnell zu drehen scheint ...

... hilft es, die Perspektive zu wechseln.

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